
Feuerschutztüren sind unverzichtbare Elemente im baulichen Brandschutz. Ihre Aufgabe ist es, im Brandfall die Ausbreitung von Feuer und Rauch innerhalb eines Gebäudes zu verhindern oder zumindest erheblich zu verzögern. Die Klassifizierung dieser Türen, insbesondere durch die Feuerschutzklassen T30, T60 und T90, liefert konkrete Angaben zur Feuerwiderstandsdauer. Das Verständnis dieser Klassen ist für die Planung und den Einbau solcher Türen von grundlegender Bedeutung.

Die Leistungsfähigkeit von Feuerschutztüren wird durch detaillierte Prüfverfahren nach Normen wie DIN 4102-5 oder EN 1634-1 bewertet. Die Feuerwiderstandsdauer beschreibt, wie lange das gesamte Türelement – bestehend aus Türblatt, Zarge, Beschlägen und gegebenenfalls Verglasung – seine raumabschließende Funktion unter Brandeinwirkung aufrechterhält. Hierzu gehört die Verhinderung von Flammen- und Rauchdurchtritt und, je nach Klassifizierung, auch die Begrenzung der Wärmeübertragung auf die nicht brandseitige Seite.
Die korrekte Funktion einer Feuerschutztür ermöglicht die sichere Evakuierung von Personen und verschafft den Einsatzkräften wertvolle Zeit zur Brandbekämpfung.
Die Namen der Feuerschutzklassen sind standardisiert und geben die minimale Feuerwiderstandsdauer in Minuten an:
Diese Türelemente halten Feuer mindestens 30 Minuten stand und werden als „feuerhemmend“ bezeichnet.
Einsatz: Häufig in Bereichen mit geringer bis mittlerer Brandgefahr, etwa als Zugänge zu Heizungsräumen, Kellern oder als Trennung zwischen Treppenhäusern und Wohneinheiten. Sie verzögern die Brandausbreitung und ermöglichen eine erste Evakuierungsphase.
T60-Türen weisen einen Feuerwiderstand von mindestens 60 Minuten auf und gelten als „hochfeuerhemmend“.
Einsatz: In Gebäuden mit erhöhtem Personenaufkommen oder höherem Brandrisiko, wie Fluren in Schulen, Krankenhäusern, Hotels oder größeren Bürogebäuden. Die längere Feuerwiderstandsdauer bietet erweiterte Evakuierungszeiten und erleichtert die initiale Brandbekämpfung.
Elemente der Klasse T90 gewährleisten eine Feuerbeständigkeit von mindestens 90 Minuten und sind als „feuerbeständig“ klassifiziert.
Einsatz: Obligatorisch in Bereichen mit sehr hoher Brandgefahr oder als Teil von Brandwänden. Beispiele sind Zugänge in Industrieanlagen, Tiefgaragen, großflächige Lagerhallen oder spezifische Abschnitte in Hochhäusern. Ihr Einsatz ist entscheidend für die effektive Trennung großer Brandabschnitte und die Verhinderung einer massiven Brandausbreitung über längere Zeit.
Moderne Feuerschutztüren können mehrere Funktionen kombinieren, die durch zusätzliche Kennzeichnungen ausgewiesen werden:
Die Wahl der passenden Feuerschutzklasse ist eine komplexe Entscheidung. Sie muss stets die Gebäudeklasse, die Nutzungsart, die Anforderungen an Flucht- und Rettungswege sowie die landesbaurechtlichen Vorschriften (Landesbauordnungen, Sonderbauvorschriften) berücksichtigen. Eine frühzeitige und genaue Abstimmung mit Brandschutzsachverständigen und dem ausführenden Fachbetrieb ist entscheidend, um die Einhaltung aller relevanten Normen sicherzustellen und ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Fehler in der Spezifikation oder Installation können schwerwiegende Folgen haben und die Betriebsgenehmigung eines Gebäudes gefährden.
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